Ein zusätzlicher Ersatzakku für das Dreirad
Neben dem Motor ist der Akku ein zentraler Bestandteil eines Elektrodreirads. Er versorgt den Motor mit Power und ist ausschlaggebend für die Reichweite des e-Dreirads. Um die Reichweite zu steigern, gibt es neben unseren Tipps zudem die Möglichkeit auf einen zweiten Akku zurück zu greifen. Wie das funktioniert, welche Optionen es gibt und was Sie beachten müssen, erklären wir Ihnen hier. Außerdem erklären wir Ihnen, wie sich sinkende Kapazität bei Ihrem Erstakku bemerkbar macht und wann Sie den Akku vielleicht komplett austauschen sollten.
Angeschlossener Zweitakku vs. loser Ersatzakku
Für alle, die auf einen zweiten Akku zurückgreifen möchten, gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens können Sie schon beim Kauf einen zweiten Akku als festen Bestandteil des Elektrodreirads vom Hersteller integrieren lassen. Einige Hersteller bieten eine sogenannte DualBattery Option an, mit der Sie die Reichweite verdoppeln können. Bei diesem Prinzip werden beide Akkus mit dem Motor verbunden und werden – je nach Hersteller – abwechselnd oder nacheinander verwendet. Beim gleichmäßigen Entladen beider Akkus registriert das System automatisch den Ladestand und schaltet selbstständig zwischen den Akkus um, wenn eine gewisse Ladedifferenz besteht. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass beide Akkus gleichmäßig entladen werden, was ihre Lebensdauer maßgeblich erhöht. Bei Bedarf besteht aber auch die Möglichkeit, nur einen Akku zu verwenden. Ein angeschlossener Zweitakku ist zwar unter e-Bikes weit verbreitet, ist als Option bei Dreirädern jedoch sehr selten zu finden.
Die zweite Option bildet ein nicht angeschlossener Ersatzakku, den Sie bei Bedarf einwechseln können. Den zweiten Akku können Sie zu Hause aufladen und bei längeren Touren lose mit sich führen. Sollte der erste Akku leer sein, wechseln Sie den zweiten Akku einfach ein und es kann unbeschwert weiter gehen. Je nach Dreiradmodell können Sie auch eine spezielle Akkuhalterung anbringen, in der Sie den Zweitakku verstauen können.
Wofür braucht man einen Ersatzakku?
Dass ein zusätzlicher Akku die Reichweite verdoppelt und es Ihnen erlaubt längere Strecken zurück zu legen, liegt auf der Hand. Die Reichweite ist aber nicht nur von der Akkukapazität abhängig, sondern wird auch durch das Gewicht des Fahrers, zusätzlichen Lasten, Fahruntergrund, Wind, Wetter und Geländeart beeinflusst. Faktoren, die man häufig nicht beachtet und die dafür sorgen, dass die Akkuanzeige schneller sinkt als erwartet. Da kommt ein zweiter Akku mehr als gelegen!
Hinzu kommt, dass die Zellen des Akkus selbst bei bester Handhabung altern und an Leistung verlieren. Ein Ersatzakku kann also auch anstelle des erstmalig verbauten Akkus eingesetzt werden, wenn dieser langsam den Geist aufgibt.
Woran merke ich, dass mein Akku ausgetauscht werden muss?
Wie bei anderen Geräten, ist der Akku auch beim Elektrodreirad ein Verschleißteil und hat eine begrenzte Lebenserwartung, die je nach Akku mit 5000 bis 1000 Ladezyklen abgegeben wird. Nach dieser Toleranz muss der Akku aber nicht zwangsläufig defekt sein, sondern zeichnet sich vielmehr durch eine verringerte Leistung und einen schnelleren Abbau der Ladekapazität aus. Folglich muss er öfter aufgeladen werden. Eine sinkende Reichweite muss jedoch nicht zwangsläufig auf einen Defekt des Akkus hinweisen. Bei kalten Temperaturen kann die Reichweite im Fahrbetrieb um bis zu einem Viertel sinken, ohne dass dem Akku das Ende naht. Grund dafür ist ein Elektrolyt in den Akku‐Zellen, das bei Kälte zäher fließt, wodurch wiederum weniger Ionen vom Minus‐ zum Pluspol gelangen. Dies beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit des Akkus. Abhilfe können Sie schaffen indem Sie den Akku ins Warme mitnehmen und erst vor Fahrtantritt in das Elektrodreirad setzen.
Sollte Ihr Akku aber auch bei normalen Temperaturen schneller schlapp machen, kann ein Fachhändler mit Hilfe von Diagnosetools den Akkuzustand prüfen und feststellen ob ein Defekt vorliegt.
Das sollten Sie beim Dreirad-Akku beachten
Sollten Sie sich für einen zusätzlichen Akku entscheiden, gibt es einige Punkte zu beachten. Zunächst empfehlen wir ausschließlich die Original-Akkus des Herstellers zu verwenden. Auch wenn diese mit rund 500 € vielleicht teuer sind als Alternativprodukte, so können Sie sich bei Akkus des Originalherstellers darauf verlassen, dass diese auf die weiteren Antriebskomponenten abgestimmt sind. Bei Ersatzakkus von Drittherstellern handelt es sich meist um Universalakkus, die nicht explizit für ein Antriebssystem hergestellt wurden. Wer solche Akkus unbedacht montiert, riskiert Schäden am Motor, Überladungen oder sogar einen Akkubrand.
Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Sie den Ersatzakku regelmäßig zum Einsatz bringen und zwischen beiden Akkus wechseln, sodass sich diese regelmäßig entladen. Denn auch bei Nichtbenutzung können Akkus altern. Sollten Sie nicht regelmäßig mit dem Dreirad unterwegs sein oder nicht so oft auf den Zweitakku zurückgreifen, sollte dieser geeignet gelagert werden. Idealerweise sollte der Akku mit einem Ladevolumen von 30-90% kühl und trocken gelagert werden. Bei Nichtnutzung über einen längeren Zeitraum, sollte der Akku nicht leer sein. Generell gilt hier, den Empfehlungen des Herstellers zu folgen.
Zum Transport des Zweitakkus eignen sich spezielle Transporttaschen, die sicherstellen, dass den empfindlichen Speicher-Aggregaten nichts passiert. Diese Battery Bags schützen vor Hitze, Stößen und Schlägen.
Seit einigen Jahren sind Lithium-Ionen-Akkus der Standard in Sachen e-Bike Antriebe.Wer ein Elektrodreirad von vor 2009/2010 fährt könnte möglicherweise einen Akku haben, der noch Nickel-Cadmium-, Nickel-Metallhydrid-Akkus oder andere, ältere Systeme nutzt. Für diese Räder ist es inzwischen schwierig, Ersatz-Akkus zu finden. Falls Sie ein Antriebssystem mit solch einem Akku fahren, können Sie sich bei Fragen vertrauensvoll an Ihr Dreirad-Zentrum wenden.