Wie alles begann:
In unseren Dreirad-Zentren begegnen unseren Mitarbeitern immer wieder schwere Schicksale. Im Dezember letzten Jahres startete das Dreirad-Zentrum Fuchstal einen besonderen Spendenaufruf, nachdem ein Fall Judith Schlögel, Leiterin des Dreirad-Zentrums Fuchstal, besonders berührt und nicht mehr losgelassen hat. Es handelt sich um einen jungen Mann, der inzwischen 26 Jahre alt ist und unter der unheilbaren Krankheit Chorea Huntington leidet. Um ihm seinen Herzenswunsch zu erfüllen, bot das Team aus Fuchstal seine Unterstützung an.
Diese Erbkrankheit bricht in der Regel um das 40. Lebensjahr aus und endet immer tödlich. Körpereigene Eiweiße zerstören nach und nach die Bereiche des Gehirns, die für die Steuerung der Muskeln und mentale Funktionen notwendig sind. Die Lebenserwartung liegt nach Ausbruch der Krankheit bei 10 bis 15 Jahren; die letzten Jahre verbringt man als schwerer Pflegefall. Christoph S. stand mitten im Leben, hatte erfolgreich das Abitur bestanden und begonnen zu studieren. Mit 21 Jahren gab es die ersten Anzeichen der Krankheit und er musste wieder zurück nach Hause ziehen, wo er mehr und mehr auf die Hilfe seine Mutter angewiesen ist. Vor Jahren hat die Familie bereits den Vater durch diese schlimme Krankheit verloren.
Sein Herzenswunsch? Ein e-Dreirad, das es ihm ermöglicht, sich noch so lange wie möglich selbstständig fortzubewegen und die schönen Dinge des Lebens im Rahmen seiner Möglichkeiten zu genießen. Alle Versuche einen Zuschuss zu bekommen, waren fehlgeschlagen.
So entschloss sich das Team des Dreirad-Zentrums Fuchstal, eine Spendenaktion ins Leben zu rufen um ihm diese Mobilität und Freude zu ermöglichen. Sie selbst spendeten ihr gesamtes Dezember Trinkgeld und entschlossen sich das Dreirad zum Einkaufspreis zur Verfügung zu stellen – doch weitere Hilfe war gefragt!
Dank Ihrer Unterstützung erhält Christoph sein Wunschdreirad
Innerhalb kürzester Zeit fanden sich zahllose Unterstützer, die dem schwer erkrankten jungen Mann helfen wollten. Dank dieser Hilfe ist der Spendentopf für Christophs e-Dreirad innerhalb kürzester Zeit prall gefüllt gewesen, sodass wir ihm eine selbstständigere Fortbewegung ermöglichen können.
Nach dem Lockdown konnte Christoph sich sein Wunschdreirad gemeinsam mit den Dreirad-Experten in Fuchstal konfigurieren. Jeder gespendete Euro, der über die Dreirad-Kosten hinausging, unterstützt Christoph natürlich ebenfalls in anderen Lebensbereichen.
Allen Unterstützern möchten wir von ganzem Herzen danken! Sie haben bewiesen, dass man auch in einem Jahr des „Social Distancings“ Zusammenhalt zeigen kann.
Ein Easy Rider 3 für Christoph
Sowohl Christoph als auch das Team von e-motion waren von der Spendenbereitschaft und der großen Anteilnahme aus nah und fern komplett überwältigt.
Miteinander trotz Social Distancing
Denn die Erwartungen wurden weit übertroffen! Neben seinem tollen elektrischen Easy Rider Dreirad (natürlich in seiner Lieblingsfarbe blau!) kann sich Christoph über mehr als 11.000 € als Unterstützung freuen. Das erste Geld fließt dabei in ein Gartenhäuschen, das extra als Garage für den blauen „Easy Rider“ gebaut wurde.
Die Spendenaktion wurde zu einer tollen großen Aktion des Miteinanders, trotz Social Distancing. „Für das e-motion Team in Fuchstal war es das absolute Highlight des vergangenen Jahres“, schwärmte Judith Schlögel, die Verantwortliche für das Dreirad-Zentrum. Bei den Spenden befanden sich viele gute Wünsche und bewegende Worte. Judith Schlögel war klar: Das alles braucht einen besonderen Platz. Denn nicht nur das Geld ist wichtig. So hat sie die ganzen wunderbaren Nachrichten in einem Album gesammelt und als persönliche Erinnerung für Christoph aufbereitet.
Am Tag der Übergabe dabei waren auch Eduard Machacek und Roland Heger vom Rotary Club Schongau, der nicht nur großzügige 1.000 € zum stattlichen Spendentopf beigetragen hatte. Sie überraschten Christoph zusätzlich mit einem tollen Versprechen: Sollten in Zukunft weitere Umbauten am Dreirad nötig sein, übernimmt der Rotary Club Schongau diese Kosten.
Auf Christophs Wunschliste steht schon lange ein schöner Urlaub. Natürlich erst, sobald das unter Corona-Bedingungen wieder möglich ist. Doch das eilt nicht. Christoph ist nämlich erst einmal voll damit beschäftigt, mit seinem neuen Bike die Umgebung zu erkunden. Denn Easy Rider bedeutet für ihn heute: Lebensgefühl pur.